Grabenkämpfe unter den Schützen
Conny Brunschwiler konnte als Präsidentin vermeintlich 28 Delegierte zur zweiten Delegiertenversammlung des Trägerverein des Thurgauer Kantonalschützenfest 2023 (TKSF2023) begrüssen.
Anfänglich verlief die Versammlung wie üblich ruhig und in geordneten Bahnen. Das vom ehemaligen Protokollführer Guido Hüttenmoser verfasste Protokoll der ersten DV wurde genehmigt und verdankt. Anschliessend wählten die Delegierten mit grossem Applaus Roland Knabenhans, Mitglied der Tegelbachschützen Gachnang zum neuen Aktuar.
Beim Traktandum Genehmigung Statutenänderung wurden Gräben aufgerissen, und es war vorbei mit dem Frieden. Der Vorstand beantragte den Delegierten zur Behebung einer bei der Gründung des Trägervereins begangenen Unterlassung eine Statutenänderung. Es ging darum, den im Unterverband Region Hinterthurgau domizilierten, auf der Anlage des im Unterverband Regio Frauenfeld ansässigen Vereins Aadorf schiessenden Balterswil-Ifwil als Vollmitglied in den Trägerverein aufzunehmen. Als erster Votant erklärte Max Koradi, dass er keinen Grund für die Statutenänderung erblicken könne. Für ihn ist es störend, dass sich Aadorf bei der Gründung des Trägervereins nicht überlegt hat, dass sie den Anlass nicht ohne die Unterstützung von Balterswil-Ifwil stemmen können. Alle Vereine im Trägerverein müssten auf die Unterstützung von Turn- und anderen Vereinen zurückgreifen. Aadorf könne Balterswil-Ifwil anfragen und dann die geleisteten Stunden entschädigen.
Die Präsidentin erinnerte daran, dass am TKSF2018 des Unterverbandes Hinterthurgau unter dem Namen der Schützen Balterswil-Ifwil auf dem Stand in Aadorf geschossen wurde. Als Mitglieder des Trägervereins haben die beiden Aadorfer Vereine den Verein Balterswil-Ifwil damals massgeblich unterstützt. Jetzt sollte Gegenrecht gehalten werden.
Auch der OK-Präsident Dr. Jakob Stark votierte für die Aufnahme von Balterswil-Ifwil. Er hält es wie die alten Eidgenossen. Wenn man einen Guten mehr hat, soll er aufgenommen werden.
Armin Schilling als Präsident der SG Balterswil-Ifwil erklärte, dass man sich 2020 der Wichtigkeit der Aufnahme in den Trägerverein nicht bewusst war und ersuchte die Delegierten um Zustimmung.
All diese Voten fruchteten nichts. Nachdem auch Ernst Müller die Delegierten aufgerufen hatte, ohne Not keine Statutenänderung vorzunehmen, schritt die Vorsitzende zur Abstimmung. Anfänglich sah es danach aus, als ob die Delegierten den Antrag genehmigen würden. 21 gegen 6 Stimmen lautete das Resultat. Die anfängliche Freude verflog, als festgestellt wurde, dass es für eine Statutenänderung einer Dreiviertelmehrheit bedarf. In einer, wie es Jakob Stark nannte, staatspolitischen Übung wurde eine zweite Abstimmung angesetzt. Das Stimmenverhältnis blieb gleich.Da sich niemand der Stimme enthalten hatte, wurden die Stimmen ausgezählt und siehe da, es fehlte eine Stimme. Aber auch bei nur 27 Stimmberechtigten konnte das erforderliche Mehr nicht erreicht werden, und Balterswil-Ifwil blieb die Aufnahme in den Trägerverein verwehrt. Armin Schilling als Präsident des ausgesperrten Vereins verlieh seiner Enttäuschung Ausdruck, erklärte den Aadorfer Vereinsverantwortlichen aber, dass dieser Entscheid nichts an der zugesagten Unterstützung ändere, und sie als grosser Verein wie abgemacht zur Verfügung stehen werden.
Anschliessend erfolgten die Berichte aus den Ressorts.
Logistik
Othmar Schmid als Ressortverantwortlicher konnte die erfreuliche Botschaft überbringen, dass die Tour de Suisse den im Juni 2023 vorgesehen Besuch in der Kantonshauptstadt aufgrund der Terminkollision mit TKSF2023 auf 2025 verschoben hat.
Der Vertrag mit der Armasuisse für die Benutzung der alten Militärsporthalle mit den umliegenden Gebäuden und Parkplätzen ist unterzeichnet und das Festzentrum somit gesichert.
Finanzen
Der von Martin Stadler präsentierte Zwischenstand der als fortlaufende Rechnung geführten Festrechnung, welche aktuell nicht sonderlich aussagekräftig ist, wurde einstimmig genehmigt.
Sponsoring
Der OK-Präsident legte das Schwergewicht auf das Sponsoring. Hier ist noch ein grosser Effort erforderlich. Das Ziel von CHF 450'000.00 ist erst zu zwei Drittel erreicht. Er zeigt auf, wie die Abläufe im Sponsoring funktionieren. Wenn von jemandem ein Name genannt wird, wird diese Person/Unternehmung bearbeitet.
Alle Vorschläge sollen an die Agentur BBK
(grauso@agentur-bbk.ch 071 973 80 80
oder
gemeldet werden. Der OK-Präsident kam an einem anderen Anlass zufällig mit den Verantwortlichen der Brauerei Schützengarten ins Gespräch, woraus sich mutmasslich eine gute Zusammenarbeit ergebe.
- Sponsoren mit Eintrag im Schiessplan/Festführer melden bis 31.08.2022
- Sponsoren Stichsponsoren Inserate melden bis 31.08.2022
- Bandenwerbung und Werbung auf der Homepage melden bis 30.04.2023
- Gaben melden bis 31.03.2023
Zitat des OK-Präsidenten: «Wir müssen im Sponsoring drauf. Namen sind gesucht!»
Die weiteren Berichte aus den Ressorts waren rein technischer Natur.
Der Präsident des TKSV überbrachte die Grüsse des Vorstandes, welcher sich freut, dass das Fest so perfekt unterwegs ist. Er bedankt sich bei Conny, welche sogar an ihrem Geburtstag eine Sitzung durchführt. Sie ist hinter Jakob die starke Frau, welche sich enorm engagiert. Seinen Dank spricht er auch dem OK-Präsidenten Jakob Stark aus, welcher immer Lösungen präsentiert.
Er wird die KSF Neuenburg und Waadt besuchen und so auf kleinem Dienstweg die Kontakte knüpfen, damit auch aus diesen Kantonen eine Delegation das TKSF2023 besuchen wird.
Als Vertreter der Stadt Frauenfeld dankt Roman Brülisauer, Amtsleiter Freizeitanlagen und Sport dem OK und den Vereinen. Ohne diese Power geht es nicht. Er lobt den Rieseneffort, welcher auf freiwilliger Basis geleistet wird.
Anschliessend konnten beim offerieren Apéro noch interessante Gedanken ausgetauscht werden.
Peter K. Rüegg, TKSV
Abt. Kommunikation