Grosser Besucherandrang
Die Bevölkerung hat die Einladungen angenommen. Mancherorts mussten die Besucherinnen und Besucher zuerst auf der Wartebank Platz nehmen. In grösseren Anlagen konnten alle Kategorien mit den kurzen und den langen Läufen angeboten werden. In Wängi, wo gleichentags der Jungschützenkurs stattfand, konnten Jugendliche ihre Eltern zum Besuch motivieren. In Kreuzlingen konnte ein Vereinsschütze seiner Tochter und seinem Sohn den Schiesssport erklären.
Tradition trifft Moderne
Der wohl älteste Schützenverein im Kanton Thurgau feiert in diesem Jahr sein 500 jähriges Bestehen. Auf der auf Holz geschriebenen Gründungsurkunde aus dem Jahr 1523 sind das Wappen der Stadt Frauenfeld und die Familienwappen der Gründer verewigt. Die aufwendig restaurierte Urkunde kann in der Schützenstube besichtigt werden.
An den interessanten Führungen konnten die Besucherinnen und Besucher einen Blick in das Innere der wohl modernsten Anlage im Kanton Thurgau werfen. Alle Trefferzeiganlagen im Schützenhaus sind digitalisiert und vollständig vernetzt. Alle Resultate können jederzeit auf den Bildschirmen beobachtet werden. So ist der Schiesssport im Schollenholz auch für Zuschauer interessant.
Weltneuheit im Schiesssport
Als eigentliche Weltneuheit im Schiesssport werden bei der SSGF die Zielbilder auf der 25m-Freiluft-Schiessanlage mittels Lichtprojektion erzeugt. Dies ermöglicht einen reibungslosen und jederzeit sicheren Schiessbetrieb mit gleichmässigen Lichtverhältnissen auf den Scheiben.
Waffenkunde für die Besucher
In Schützenkreisen ist das Wort "Waffe" verpönt. Es wird entweder mit Sportgeräten, Pistolen oder Gewehren geschossen. Trotzdem ist das Wort Waffenkunde für die Laien geblieben. Der Präsident der Schützengesellschaft Bürglen, Christoph Martin, erklärte den Besuchern, wie vor 100 Jahren bei den Armeegewehren die Visierung noch mit dem Kornschieber korrigiert werden musste, wo heute ein Schraubenzieher genügt. Die Besucherinnen und Besucher konnten anschliessend beim Schnupperschiessen feststellen, dass, auch wenn die Betreuer die Korrekturen an den Gewehren vorgenommen hatten, es nicht einfach ist, nach einem Zentrumstreffer den nächsten Schuss so abzufeuern, dass er wieder am gleichen Ort eintrifft. Auch hier gilt: Übung macht den Meister.
Mit dem Besuch am Tag der offenen Schützenhäuser haben viele den ersten Schritt über die Schwelle der Schützenhäuser gemacht. Die Vereine hoffen, dass sie das Schiessen als Sport den Besucherinnen und Besuchern näherbringen und sie zu weiteren Schritten auf dem Weg zu einem treffsicheren Vereinsmitglied motivieren konnten.
Peter K. Rüegg, TKSV
Abt. Kommunikation